Immer mehr Hobbybrauer füllen in Kegs ab und zapfen sich gerne ihr Selbstgebrautes. Hin und wieder braucht man aber doch mal ein Fläschchen z.B. wenn man bei Freunden eingeladen ist, oder wenn man keine Lust hat ein Fass anzuschließen. Die Lösung hierfür sind Gegendruckabfüller. Diese gibt es mittlerweile in Hülle und Fülle. Eine besondere Lösung hat die Firma Boel mit ihrem iTap auf den Markt gebracht, den ich für euch testen durfte.

iTap von BOEL
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Mit dem iTap könnt ihr im Handumdrehen euer Selbstgebrautes aus einem Keg in Flaschen befördern. Dafür wird eine spezielle Füllmethode verwendet, die man in der Industrie häufig bei der Abfüllung von Softdrinks und auch Bier findet. Beim iTap wird das Bier beim Einfüllen nämlich angedreht und läuft dann an der Innenwand der Flasche entlang. Dadurch wird das Bier sehr entspannt eingefüllt. Die Schaumentwicklung ist extrem gering und man kann die Flaschen super schnell füllen.
Boel
Hersteller des iTap ist die Firma Boel. Diese hat ihren Sitz in Novosibirsk und begann 2010 damit ein Abfüllsystem zu entwickeln, womit man in Bars, Fassbier schnell und effektiv in Flaschen bekommt, damit es Gäste auch zu Hause genießen können. Dabei entstand der iTap.
Zunächst war das Gerät für PET Flaschen gedacht, aber schnell wurde klar, dass auch andere Gebinde gefüllt werden wollen. Man musste den iTap dafür nicht neu designen, denn man kann den Adapter zum Einspannen austauschen. Diese gibt es für alle gängigen Flaschen.
In letzter Zeit ist man dann auf uns Hobbybrauer aufmerksam geworden, denn für unsere Zwecke ist der iTap ebenfalls super geeignet.
Unboxing
Dann packen wir das Teil mal aus. Ich habe den Standard iTap für Flaschen mit Kronkorkenverschluss bekommen. Mit dabei ist, neben dem iTap und dem entsprechenden Flaschenadapter, ein 5/8″ Schankhahnstutzen, der am iTap eingeschraubt wird. Dazu gibt es eine passende 5/8″ Überwurfmutter mit Schlauchtülle zum Anschließen der Bierleitung. Ebenso bekommt ihr die passenden Tüllen für die CO2 Zuleitung und für den Überlauf. Zum Abschluss findet ihr noch eine Anleitung und zwei Ersatzdichtungen für den Schankstutzen und den Anpressmechanismus.

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Funktion
Der iTap ist out of the box einsatzbereit. Ihr müsst euch nur ein Plätzchen suchen, an dem ihr ihn mit dem Schankhahnstutzen integrieren wollt. Ich habe ihn einfach in meinem Kegerator eingebaut. Danach muss man nur noch die Bierleitung an den Stutzen und die CO2 Leitung an die Tülle auf der Rückseite anschließen. Und schon kann es los gehen.
Zum Füllen hängt man zunächst die Flasche in den Adapter und zieht den seitlichen Hebel nach vorn, dadurch wird die Flasche angepresst. Nun wird mit CO2 vorgespannt, dies wird über den kleinen roten Knopf erledigt. Zeit zum Füllen! Wie einen Zapfhahn zieht man nun den oberen Hebel nach vorn und schon fließt das Bier ein. Wie oben beschrieben wird das Bier hierbei angedreht und läuft an der Flaschenwand herunter. Dadurch entsteht eine Art Beruhigungsphase und das Bier läuft nahezu schaumfrei ein, selbst bei hohem Fülltempo.
Über die kleine Flügelschraube an der Seite könnt ihr die Füllgeschwindigkeit einstellen, denn darüber regelt ihr, wie schnell der Druck aus der Flasche abgelassen wird. Am Ende könnt ihr die Flügelschraube komplett aufdrehen, um den restlichen Druck zu entfernen und die Flasche zu entspannen. Danach schiebt ihr den Hebel an der Seite einfach wieder zurück und entnehmt die gefüllte Flasche. Fertig!
So lässt sich innerhalb von ca. 10-15 Sekunden eine Flasche füllen. Dabei kommt es natürlich auch auf die Spundung und die Temperatur eures Bieres an.
Fazit

Der iTap schlägt mit 99€ zu Buche. On top kommen noch 30€ Versandkosten.
Ich hatte schon einige Gegendruckabfüller im Einsatz, aber keiner hat Flaschen so schnell und zugleich schaumfrei gefüllt, wie der iTap! Hier ist er auf jeden Fall ganz vorne mit dabei. Ansonsten finde ich es cool, dass man keine komplizierten Anpressmechanismus hat und die Bedienung wirklich einfach ist. Für mich ist der 5/8″ Schankhahnstutzen mit dem sich der iTap installieren lässt auf jeden Fall sehr praktisch. So kann ich ihn einfach als zusätzlichen Zapfhahn integrieren. Wenn ihr in eurem Kegerator die Bierleitung zum iTap so lang gestaltet, dass man an alle Kegs gelangt, habt ihr eine tolle Möglichkeit jederzeit jedes Fassbier schnell und unkompliziert in Flaschen zu bekommen.
Bedingt durch die Bauweise werden die Flaschen von oben mit CO2 vorgespannt. Das heißt man hat keine Möglichkeit die Flaschen ordentlich mit CO2 von unten auszuspülen. Der Sauerstoffeintrag sollte also höher sein, als bei Gegendruckabfüllern, die den Flaschenboden mit CO2 ausspülen können. Biere die lange gelagert werden sollen (Monate) würde ich mit dem iTap eher nicht abfüllen.
Mir gefällt persönlich der hohe Plastik Anteil nicht so, auch wenn man sagen muss, dass der iTap einen wertigen Eindruck macht und nichts klappert oder wackelt. Aber seit kurzem gibt es den iTap auch als Edelstahlversion. Wer auch darauf wert legt, ist mit dieser Variante besser bedient.
Eine Art Splitterschutz ist ebenso nicht vorgesehen, hier sollte man sich aus Sicherheitsgründen etwas entsprechendes selber bauen.
Für wen ist der iTap geeignet?
Alle die unkompliziert und schnell ihr Selbstgebrautes in Flaschen abfüllen wollen, denen kann ich das Teil einfach nur empfehlen. Wenn ihr nicht vor habt die Flaschen sehr lange zu lagern, dann ist der iTap wohl eine der besten, verfübaren Varianten für Hobbybrauer auf dem Markt. Wer einen Kegerator hat kennt das Problem, dass man sein Bier überwiegend nur noch in Kegs parat hat. Mit dem iTap als zusätzlichen “Zapfhahn” kann man auch mal schnell ein paar Flaschen füllen oder Platz im Keg für neues Bier schaffen. Bei mir ist er jedenfalls fest am Kegerator integriert.
Prost🍺
Paul
Hallo Friedie,
aufgrund deines Tests hier, hatte mir letzte Woche den Boel iTap plus Zubehör gekauft. Voller Tatendrang habe ich heute alles installiert und mit dem Abfüllen begonnen. Leider war die Enttäuschung groß, denn es schäumte ohne Ende und ich konnte jede Flasche wegen des Schaums nur halb befüllen. Ich bin ziemlich sicher, alles korrekt angeschlossen zu haben. Auch mit dem Druck der CO2-Flasche habe ich alles ausprobiert, aber es wurde nicht besser. Das Bier hatte 3°C, daran kann es nicht gelegen haben. Zudem habe ich das Bier nur sehr vorsichtig einlaufen lassen. Alles ohne Erfolg. Kannst du mir Tipps geben? Ich wäre echt dankbar. Viele Grüße, John