Trommelwirbel… Tatatataaaa das Grätzer ist bereit getrunken zu werden.
In meinem Post Brautag – Grätzer hab ich euch schon Einiges zum Grätzer erzählt, unser Rezept und den Brautag beschrieben. Alles graue Theorie! Jetzt kann das Bierchen endlich ins Glas und die ersten Geschmackseindrücke möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Ja, es schmeckt rauchig, ja, es ist etwas eigen, aber Leute, ich hätte nicht gedacht, wie sehr mich das Bier begeistert. Und das in vielerlei Hinsicht, denn zum einen bin ich kein riesen Fan von Leichtbieren und zum anderen konnte ich mich für die rauchigen Jungs
à la Schlenkerla und Co. noch nie so ganz begeistern. Aber jetzt hab ich quasi beides im Glas und bin absolut fasziniert!
Sooo dann machen wir das mal ordentlich und fangen vorne an:
Aussehen
🍋Zitronensaft! War mein erster Gedanke. Und ich denke, dass ist nicht soweit hergeholt. 🤔 Das traditionelle Grätzer wurde mit Hausenblase (getrocknete Schwimmblase des Hausen, Fisch) geklärt und war glasklar. Wir haben am Brautag weder Klärungsmittel benutzt, noch einen cold crash nach der Hauptgärung durchgeführt, um das Bier zu klären. So steht es undurchschaubar trüb-gelblich im Glas und ist bedeckt von 💪festem, weißem, feinporigen Schaum.
Geruch
Der Geruch ist rauchig-säuerlich mit etwas süßlich-blumigen Noten.
Geschmack
Im Geschmack wirkt das Grätzer wie ein Vollbier. Der rauchige Charakter sorgt für eine schöne Mundfülle und man möchte gar nicht glauben, dass dieses Bier nur mit 3 Vol.% ausgestattet ist.
Es prickelt wie ein typisches Weizenbier. Das passt perfekt. Die Rezenz balanciert das rauchige Aroma sehr schön aus.
Die u.a. verwendeten Hopfensorten Saazer und Hallertauer Mittelfrüh bringen blumige Aromen ins Spiel, die dem Bier trotz des vollen Geschmacks eine gewisse Frische mitgeben. Die für ein Weizenbier untypische hohe Bittere passt ebenfalls sehr gut. In jedem Fall auch ein klasse Sommerbier.
Fazit
Der Brautag war durch die 100%ige Weizenrauchmalz-Schüttung etwas anstrengend, aber alle Strapazen – gerade beim Läutern – haben sich gelohnt. Ein schönes Bier, das man nicht wirklich in eine Schublade stecken kann.
Kein Wunder, dass es einst so großen Anklang fand. Ein Rauchbier mit hoher Drinkability und wenig Alkohol, dass einem vorgaukelt ein Vollbier zu sein.
Hoffentlich fristet das Grätzer nicht länger ein Schattendasein. Mein Entschluss ist schon gefasst: Das wird wieder gebraut!👌
Zum Wohl!🍺
Paul
Hallo Paul,
ist ja nun schon ein bisschen her, dass du den Artikel gepostet hast, aber deine Begeisterung für diesen Bierstil ist zeitlos. Mir ging es ganz ähnlich, als ich 2017 zum ersten Mal ein Grätzer getrunken habe. Meinem Bruder und mir hat das Bier so gut gefallen, dass wir es unbedingt wieder regulär in Deutschland erhältlich machen wollten. So war es dann das erste Bier, das wir in Deutschland vertrieben haben. Es ist immer wieder spannend, wenn wir diesen Bierstil auf Verkostungen vorstellen. Die Erfahrung zeigt, je mehr Menschen über Bier wissen und somit die Besonderheiten dieses Bieres einordnen können, desto begeisterter sind sie. Wenn du nachdem noch öfter gebraut hast oder aber mal wieder ein Grätzer brauen möchtest, kann ich dir das Grodzisk Homebrewfestival shr empfehlen. Die stellen dir auch Malz zur Verfügung, dass schonender als das von Weyermann gedarrt wird – ganz wie früher halt. https://grodziskikpd.org/eng/
Viele Grüße
Thomas von den Beer Ambassadors
Hallo Thomas. Danke für dein Feedback und ja das Grätzer ist wirklich ein toller und besonderer Bierstil. Danke für den Tipp mit dem Festival. Ich hatte schon mal davon gehört, aber die Info mit dem Malz ist neu und klingt wirklich interessant. Hab mir gerade eure Seite angeguckt. Sehr interessante Bier, ich denke, da werde ich demnächst mal bestellen. Viele Grüße und schönes Wochenende.