Am vergangenen Wochenende war es endlich soweit. Das Craft Brauer Festival bei Maisel & Friends in Bayreuth stand an. Was soll man sagen? Es war einfach wunderbar. Im Liebesbier fühlt man sich immer willkommen . Mega Stimmung! Klasse Biere! Leckeres Essen. Was will man mehr?
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Holprige Anreise
Nachdem ich am Freitag Nachmittag von einem Stau in den Nächsten gefahren bin, hatte ich bei endlich freier Strecke einen Reifenplatzer. Auto heil. Reifen platt. Also hab ich mich noch zum nächsten Rasthof geschleppt und dort den Heimbringer montiert. Danach ging’s mit 80 km/h weiter und gegen 19 Uhr kam ich dann endlich an. Das Festival war schon in vollem Gange. Nun konnte ich mich durch die Biere der angereisten Brauer probieren. Natürlich konnte ich nicht jedes Bier verkosten.
Meine Highlights…
Der gestopfte Bär
Das erste Bierchen lies mich dann aber direkt die stressige Anreise vergessen. Was war das lecker. Ich kam nämlich genau richtig zur Präsentation des neusten Cooperation Sudes von Maisel & Friends mit Schanzenbräu aus Nürnberg.
Vorgestellt wurde der gestopfte Bär.
Bei der Ideenfindung diente als Grundlage das Rotbier, eine untergärige Nürnberger Spezialität, welche auch Schanzenbräu im Repertoire hat. Zwei fränkische Brauereien? Rotbier? Kurz gebrainstormed und schnell stand fest rot und kräftig sollte es werden, also ein roter Bock. Der “Bär” wurde dann natürlich noch -wie es der Name schon verrät- ordentlich mit Aromahopfen gestopft.
Vorsicht #funfact: Zur Brauerei Schanzenbräu: “Bereits 2004 wurde der erste Sud im Keller einer Hinterhofwerkstatt in der
Bärenschanzstraße gebraut – und so sind
auch der Name und das Logo
der Brauerei entstanden.”

Im Glas erscheint der Bock wunderbar kupferfarben mit schönen rötlichen Reflexen. Im Geruch besticht er mit leckeren Honig/Karamell-Nuancen und etwas brotigen Aromen, typisch für ein Rotbier. Der Hopfen sorgt dann für Noten von roten Beeren.
Im Geschmack breiten sich schnell fruchtig-süße Aromen aus, welche perfekt mit dem weichen Mundgefühl harmonieren. Eine angenehme Hopfenbittere rundet den Geschmack perfekt ab. Die 7,3 Vol.% merkt man zu keiner Zeit. Gefährlich lecker!😇
Sauer macht lustig
Weiter zur Brauerei Flügge. Hier war ich gespannt auf das Brett IPA “Djup“. Wie immer wurde ich von den Jungs nicht enttäuscht. Ein IPA zu 100% mit Brettanomyces vergoren. Zum Einsatz kommt hier der Brett-Stamm bruxellensis. Diesen findet man auch in z.B. in einer Gueuze oder auch in Lambics.
Was ein Brett! Im Geruch tropische Früchte, mit den typischen leichten “animalischen” Noten 🐴. Herrlich! Das Bier ist lebendig spritzig und wunderbar fruchtig im Geschmack mit Nuancen von Bittermandel. Stiltypisch haut im Abgang eine ordentliche Bittere rein, zusammen mit den animalisch-süßlichen Brettanomyces-Aromen ergibt sich hier einfach ein abgefahren-komplexes Bier. Astrein!
Bei Tanker aus Estland konnte ich natürlich nicht am Flanders Red der beiden vorbei gehen. Das “Ketser” ist eine herrlich saure Angelegenheit. Die typischen Kirscharomen treffen auf eine kräftige Säure und werden umspielt von etwas Pflaume und Vanille.
Brauer Bros
Die sympathischen Jungs von BroBier GbR haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Ich hatte sie noch gar nicht auf dem Schirm und war deshalb umso gespannter auf die Biere. In Erinnerung ist mir vor allem das Amber Ale geblieben. Hier trifft ein wuchtiger Malzkörper auf eine harmonisch eingebundene fruchtig-beerige Hopfennote. 👌
Atelier der Braukünste
Beim Atelier der Braukünste musste ich auch einfach einen Stopp machen. Hier gibt’s einfach immer abgefahrene Biere.
Die “Philanthropische Geste”, ein American Pale Ale ist einfach ein Gedicht. Als ich das Bier orderte, nahm sich Nico Döring die Zeit, um mir es genauer vorzustellen. Und was soll man sagen. Da steckt so viel Herzblut dahinter.❤ Alter Falter!🙏 Hier braut man auf kleinen Versuchsanlagen, so lange, bis man 100%ig zufrieden mit der Kreation ist und erst dann geht es ab auf die große Anlage.
Die Biere sind einfach durchdacht. Ich habe selten so ein ausbalanciertes (und dieses Wort trifft es einfach perfekt!) Pale Ale getrunken. Herrlich fruchtig, ohne diesen oft vorhandenen viel zu süßen (Karamell-)Malzkörper, sondern genau richtig, um die Bittere auszubalancieren und die Hopfennoten nicht zu erdrücken. Einfach genial!
Für mich als Hobbybrauer sind die beiden absolute Vorbilder.
Brut Ale
Natürlich hat auch Maisels von dem neuen Bierstil gehört, der gerade von der Westküste der USA zu uns herüber schwappt: Das (Extra) Brut IPA besitzt einen extrem schlanken Körper, dazu gesellen sich viele fruchtige Hopfenaromen, abgerundet mit einer gewissen Spritzigkeit und einer geringen Bittere erinnert es an Sekt bzw. Champagner.
Das Brut Ale von Maisels wurde passend mit dem Hopfen Hallertauer Blanc gebraut. So erhält das Bier wunderbare blumige Aromen und Noten von Stachelbeeren und Grapefruit.
Ich habe mich übrigens auch schon an einem Brut IPA versucht. Hier geht’s zum Beitrag 👉 Klick!
Bier und Chips
Ich durfte auch noch an einem Foodpairing teilnehmen. Ich mag Bier, ich mag Chips. Da hatte ich mich schnell entschieden: Bier und Chips! Angeboten wurde übrigens auch “Bier und Wurst“, “Bier und Frucht“, “Bier und Schokolade” und “Bier stacheln“. Aber man kann ja leider nicht auf allen Hochzeiten tanzen.🤷♂️
Durchgeführt wurde das Pairing von Biersommelier Alexander Orlet. Alex lebt einfach Bier und diese Leidenschaft hat man ihm angemerkt. Für mich die beste Kombination war ein Schlenkerla Märzen mit Barbecue Chips. Wahnsinn!

Was gab’s noch?
Einige fleißige Hopfenzupfer halfen noch dabei die fehlenden Dolden für den anstehenden Grünhopfen-Sud zu ernten. Das Bier wurde direkt eingebraut und darf bald verkostet werden.
Ein glücklicher Gewinner des Hobbybrauerwettbewerbs wurde durch eine fachkundige achtköpfige Jury ermittelt. Gewonnen hat ein Weizen Doppelbock. Herzlichen Glückwunsch!
Dann hab ich noch eine wunderbare Entdeckung gemacht: Friedies wurde im Liebesbier verewigt! Das Abschlussfoto vom Foodblogger Menü hängt im Eingangsbereich zur Bar. #vip 😎
Damals durfte ich mit sieben Foodbloggern ein 4-Gänge-Menü zum Thema Bier für begeisterte Gäste zaubern.
Insgesamt…
…war das Festival einfach eine klasse Veranstaltung. Auf der Liebesbier-Terrasse vergisst man schnell die Zeit, plaudert mit bierbegeisterten Menschen und verkostet sich durch das riesige Bierangebot. Untermalt wurde das ganze von DJ-Beats. Dazu gab es -wie gewohnt- leckeres Essen. So lässt sich das Wochenende wirklich aushalten.✌
Und die Unermüdlichen, die nach dem Festival noch Kraft hatten weiter zu feiern, konnten in der alten Abfüllerei zu DJ-Beats weiter das Tanzbein schwingen.
Ganz großes Dankeschön ans Liebesbier-Team für die tolle Organisation! Nächstes Jahr gerne wieder. Ich freu’ mich drauf!
Zum Wohl!🍺
Paul