Zurück aus dem bierigen Wochenende bei der Camba Bavaria Brauerei, möchte ich euch einen Einblick in das Bierfestival in Gundelfingen geben.
Letzten Freitag hieß es “Auf nach Gundelfingen“! Wohin? Nach Gundelfingen! Über
80 Hobbybrauer haben sich am vergangenen Wochenende auf den Weg in die bayrische Kleinstadt gemacht. Ziel: Das Bierfestival in der Camba Old Factory. Eine offen gebaute moderne Brauerei in einer alten Weberei mit eigener Gastronomie und jeder Menge Craftbeer aus eigener Herstellung, aber auch aus dem Rest der Welt.
Bereits zum 5. Mal fand das Camba Bierfestival statt. Traditionell wird im Rahmen der Veranstaltung ein Hobbybrauerwettbewerb ausgetragen und die Heimbrauer haben die Möglichkeit ihr Bier auszuschenken und somit direkt ein Feedback zu erhalten. Bei diesem Wettbewerb gibt es keine Stil- oder andere Vorgaben.
Anreise – Freitag
Am Freitag angekommen, habe ich zunächst mein Wettbewerbsbier, ein belgisches IPA in der Brauerei abgegeben. Danach wurde kurz die Ferienwohnung bezogen und schon ging es zurück zur Camba, denn es waren schon einige Hobbybrauer vor Ort. Das Motto: Verkosten was das Zeug hält.
Die bierige Offenbarung
An der Camba Theke hatten ein befreundeter Hobbybrauer und ich ein Auge auf die Bierauswahl der Brauerei Prairie Artisan Ales aus Oklahoma geworfen, aber die Preise von 13€ für 0,66l haben uns zunächst noch abgeschreckt.
Zu späterer Stunde haben wir uns dann doch ran getraut und ich habe es nicht bereut. Es gab zunächst das Funky Gold Amarillo! Ein hopfengestopftes Sour Ale. Wahnsinn! Einfach nur Wahnsinn! Brettanomycesaromen gepaart mit Zitrusnoten par excellence! Funky! 😍
Danach war die Entscheidung gefallen; das muss ich selbst auch mal versuchen…
So richtig warm gelaufen, ging es weiter mit sauren Bieren. Als nächstes haben wir uns das
Vintage 2012 (Barrel No. 170) von der Brouwerij Rodenbach gegönnt. Ein Flanders Red Ale. Unbeschreiblich. Dieses Mal holzige Noten in Verbindung mit Essig- und Cideraromen. Trotzdem ein super sanftes und extrem malzig-süßes Bier. Quasi süß-sauer. Klasse! Ihr merkt ich schwärme immer noch. Wer diese Biere noch nicht getrunken hat und auf Sauerbiere steht, dem kann ich nur raten: Probieren!
Natürlich wurden auch eigene Kreationen verköstigt. Darunter zum Beispiel der himBEERtoni. Ein Weizenbier, welches mit einer Saisonhefe vergoren und anschließend mit Himbeeren gestopft wurde. Lecker!
Das Festival – Samstag
Das eigentliche Festival steigt samstags. Gegen Mittag wird der eigene Stand aufgebaut und schon die ersten Fachgespräche mit Gleichgesinnten geführt, bevor sich 14 Uhr die Pforten für die Besucher öffnen.
Mein Bier
Ich hab ein belgisches IPA ausgeschenkt. Den Verkostungsbericht dazu findet ihr: Hier Mein Bier hat rundum gutes Feedback erhalten. Viele waren erstaunt, wie gut man 9,5Vol.% verstecken kann🕵️♀️. Etwas, was ich immer wieder von erfahrenen Hobbybrauern gehört habe war, dass es noch etwas jung sei.
Lass das mal noch ein halbes Jahr stehen, dann wird das ein großartiges Bier.
Das hatte ich mir beim Verkosten auch schon gedacht. Es könnte einfach noch runder schmecken. Einige Flaschen wurden geköpft, die restlichen wandern in den Kühlschrank und dürfen dort weiter reifen, ich bin gespannt.
Wunderbar war auch, dass einige mich von Instagram erkannt haben und an meinen Stand gekommen sind. So verbindet das Internet die Leute!
Die Vielfalt
Faszinierend war für mich die Vielfalt der Hobbybrauerbiere. Vom Kriek, über Imperialstout bis zum Quadrupel war einfach alles vertreten. Die Qualität der Biere war durchweg sehr gut. Alle konnte ich natürlich nicht verkosten, zumal manche Hausbrauer 4 oder sogar 5 Biere im Angebot hatten. Für so viel gutes Bier braucht man einfach mehr Zeit.
Die Gewinner
Gegen 17 Uhr war es dann soweit, die Gewinner wurden verkündet. Natürlich schwingt immer eine leichte Aufregung mit, auch wenn man sich nicht viele Chancen ausmalt. Eine 24 -köpfige Jury aus Biersommeliers, Braumeistern und anderen Fachleuten hatte seit 12 Uhr die Biere verkostet und bewertet.
Gewonnen hat ein Imperial Stout, das “Black Russian”, der zweite Platz ging an ein Belgian Barley Wine und Dritter wurde ein IPA, das Toh (Tons of hops) Truck Ale. Alles verdiente Gewinnerbiere. 👍👍👍
Fazit
Das Bierfestival kann ich Hobbybrauern und Bierliebhabern nur ans Herz legen. Es war ein wunderbares Wochenende in einer coolen Location mit vielen Gleichgesinnten. Was ich auch einfach wunderbar finde, man kommt mit den Leuten -egal ob Hobbybrauer oder Besucher- ganz ungezwungen ins Gespräch. Ein Besucher hatte mich angesprochen, weil er demnächst selbst zum ersten Mal brauen möchte und so haben wir bestimmt 30 Minuten bei einem Selbstgebrauten gefachsimpelt, wie er die Sache angehen könnte.
Verbesserungswürdig finde ich die Verpflegung. Da hat die Camba noch nachzuregeln. Das Essen war nicht wirklich ne Wucht und dann auch noch sehr teuer. Aber das lässt sich leicht ändern. Schwieriger wird es wahrscheinlich mehr Zuschauer anzulocken. #Gundelfingen
Die Kleinstadt liegt doch etwas Abseits, sodass der Zuschauerstrom überschaubar war. Was einem als Hobbybrauer aber auch die Gelegenheit gab, selber eine Runde zu drehen.
Jetzt heißt es warten auf den Auswertungsbogen. Ansonsten bin ich voller Vorfreude auf das Bierfestival 2018! Hoffentlich passt es terminlich.
Zum Wohl! 🍺
Sehr schön, das nächste mal bin ich auch mit dabei 🙂
Yeah! Freu mich schon! 🙂