BIAB – Einfach brauen

BIAB erfreut sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. In diesem Post erkläre ich euch, was BIAB ist und welche Vor- und Nachteile dieses Brausystem hat.

BIAB (Brew in a Bag) kommt aus den USA und hat dort eine große Anhängerschaft. Wie der Name vermuten lässt braut man in einem… naja Sack. Bei all den Brauanlagen da draußen, ist das Brauen in einem Maischesack wohl die am wenigsten arbeitsaufwändige Methode. BIAB ist auf dem Weg so populär zu werden, dass sogar erfahrene Hobbybrauer ihre großen und komplexen Systeme gegen BIAB Anlagen für einen schnelleren und einfacheren Brautag eintauschen (Ich hab meine HERMS noch!😅).

BIAB Solo Premium - Craft Hardware
BIAB Maischen mit Zirkulieren

Der Prozess

Beim BIAB Verfahren erhitzt man das Wasser auf die gewünschte Einmaischtemperatur und hängt den Maischesack in den Topf. Danach könnt ihr wie gewohnt einmaischen. Beim klassischen BIAB wird nun für 45 – 60 Minuten eine Kombirast gefahren. Dabei einfach den Deckel auflegen und gelegentlich umrühren. Anschließend wird der Brew Bag heraus gehoben und so quasi geläutert. Im Topf bleibt eure Würze zurück, die ihr nun kochen könnt. Aufgrund des Prozesses wird BIAB auch gern mit einem Malzrohrsystem verglichen. Nachgüsse sucht man hier vergeblich.

Beim BIAB Brauen beheizt man den Kessel direkt. Das kann man mit einer Induktionsplatte, einem Heizstab oder mit einem Gaskocher umsetzen.

Hardware

Das schöne am BIAB ist, dass man wirklich wenig Equipment benötigt. Neben Brauzutaten braucht man:

  • Einen Braukessel
  • Eine Heizquelle
  • Läuterboden (False bottom) beim Verwenden von Heizstäben
  • Thermometer
  • Brew Bag
  • Einen Flaschenzug oder eine andere Möglichkeit den Sack aus dem Topf zu ziehen
  • Evtl. hitzebeständige Handschuhe

Wer will kann die Würze zirkulieren lassen, dann ist noch eine Pumpe mit Kugelhahn am Ausgang und ein Schlauch notwendig.

Eine Isolierung für den Topf kann hilfreich sein, um nicht zwischendurch noch einmal aufheizen zu müssen. Sollte das notwendig sein, immer den Brew Bag dabei etwas heraus heben und etwas Rühren, damit die Maische bzw. das Heizelement nicht anbrennt und sich die Temperatur gut verteilt.

BIAB Brew Bag heraus heben
Brew Bag heraus heben

Reinigung

Wie gesagt, alles was man braucht ist ein Topf und auch nur dieser muss gereinigt werden. Den Brew Bag kann man nach Benutzung ausleeren, umstülpen und dann ausspülen. Anschließend einfach zum Trocknen aufhängen und dann nochmal ausklopfen/schleudern um evtl. Spelzen aus dem Bag zu bekommen.

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Vorteile

Minimale Investition: Hier glänzt das System wirklich. Ein Topf und ein Heizelement und schon habt ihr das Wichtigste zusammen. Den Brew Bag bekommt ihr für ca. 40€. Der Rest sind Kleinigkeiten, die bei Fortgeschrittenen Hobbybrauern wahrscheinlich überwiegend schon vorhanden sind.
Keep it simple: Während des Maischens muss man lediglich ein Auge auf die Rasttemperatur haben, andere Schritte wie Vorlauf, Läutern und Nachguss werden im Grunde übersprungen.
Wenig Platz: Alles was man braucht, ist ein Topf. Darin könnt ihr den Brew Bag aufbewahren. Das ganze verstauen und fertig. Gerade wenn man keinen festen Brauraum hat, ist BIAB eine super platzsparende Lösung.
Zeit: Sowohl beim Brauprozess an sich, als auch bei der Reinigung spart man mit BIAB gegenüber vielen anderen Anlagen jede Menge Zeit.
Schüttungs-Flexibelität: Egal ob ihr mit einem hohen Weizenanteil oder mit viel Haferflocken usw. braut, eine Maischekatastrophe kann man mit BIAB ausschließen, da es das klassische Läutern nicht gibt.

Nachteile

Ausbeute: Dadurch, dass keine Nachgüsse gegeben werden, kann Extrakt im Treber zurück bleiben. Man kann aber bei BIAB das Malz weitaus feiner Schroten, als bei anderen Methoden, dadurch lässt sich dieser Nachteil etwas ausgleichen. Wenn auch nicht ganz. Eine durchschnittliche BIAB Sudhausausbeute liegt zwischen 50 und 60%.
Kesselgröße: Man benötigt einen größeren Kessel, da man direkt in Haupt- und Nachguss einmaischt.
Hebemechanismus: Je nach Sudgröße ist es nicht ratsam den Brew Bag mit purer Muskelkraft aus dem Topf zu heben. Das bedeutet, man muss sich eine Möglichkeit überlegen, um den Sack heraus zu bekommen. Die Lösung könnte z.B. ein Seilzug sein. Ansonsten bleibt euch noch die Variante in einen zweiten Kessel zu läutern, aber das wäre dann kein klassisches BIAB mehr.

Im nächsten Blogpost stelle ich euch übrigens die BIAB Solo Premium von Craft Hardware vor.

Prost🍺

Paul

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8 thoughts

  1. Durch Zirkulation konnte ich meine Sudhausausbeute um ca. 8% erhöhen. Machen einen kleinen Nachguss von ca. 1,5 Ltr. über den Sack, ob das wirklich was bringt, weiß ich nicht. Arbeite seit 3 Suden, wenn ich BIAB mache, mit dem Maischekorb von Beeketal, sehr angenehm.

    1. Ja das deckt sich mit meinem ersten Sud. Ich hatte von anderen BIAB Brauern gehört, dass die SHA bei ca. 50% liegt. Ich habe im ersten Versuch mit Zirkulieren ca. 57% erreicht. Was wirklich absolut ok ist, wenn man die Zeitersparnis sieht. Der Maischekorb sieht gut aus und lässt sich sicher auch gut reinigen?

  2. Brew in a Bag stammt eigentlich aus der Australischen Brauszene. Pistol Patch ist der Mann, Ausi Home Brewer. Ansonsten eine coole Seite.

    1. Sorry Johannes, hab dein Kommentar jetzt erst gesehen. Das kann ich leider nicht genau sagen, da ich den Walzenabstand bei mir nicht gemessen hab, bzw. schlecht an die Walzen heran komme. Hab einfach etwas ausprobiert. Bei BIAB ist es nicht wichtig, dass die Spelzen erhalten bleiben. D.h. ein höherer Mehlanteil und auch kaputte Spelzen sind ok.

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