Schnell und einfach Bier brauen. Das geht mit BIAB super. In diesem Post stelle ich euch die BIAB Solo Premium von Craft Hardware vor und nehme euch mit auf einen Brautag!

BIAB Solo Premium
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BIAB (Brew in a Bag) kommt aus den USA und hat dort eine große Anhängerschaft. In Deutschland wird es auch immer beliebter. Höchste Zeit für mich BIAB auch mal zu testen. Was BIAB ist und welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt, findet ihr in diesem Blogpost heraus.
BIAB Solo Premium
Ich stelle euch eine BIAB Anlage mit Zirkulation von Craft Hardware vor. Die BIAB Solo Premium 57L wurde mir für diesen Produkttest kostenlos zur Verfügung gestellt. Neben dieser Highend Ausführung gibt es auch noch die BIAB Solo Standard ohne Zirkulation. Beide Varianten gibt es als 38L, 57L und 83L Anlage. Die BIAB Systeme von Craft Hardware bestehen vollständig aus Tri Clamp Komponenten und lassen jede Menge Spielraum für Erweiterungen und Aufrüstungen.
Genug Vorgeplänkel, auf geht’s: Unboxing!
Als erstes findet ihr im Paket eine 57L Kessel mit 5(!) Tri Clamp Stutzen. Ebenso dabei ist ein Heizelement, mit 3m Anschlusskabel und Schukostecker, ein analoges Tri-Clamp Thermometer und zwei zweiteilige Tri-Clamp-Kugelhähne. Natürlich findet ihr darin auch den original Brew Bag und die Pumpe zum Zirkulieren. Weitere Teile im Lieferumfang:
- 2 TC Schlauchtüllen
- 1 TC Tauchrohr
- 1 TC Tauchhülse
- 1m verstärkter Silikonschlauch
- 2 TC Endkappen
- 10 Tri-Clamp-Klemmen und Dichtungen
- 1 BIAB-Flaschenzug
- 1 Trubdamm
- 1 zweiteiliger Whirlpoolarm mit Kesselhalterung
- 1 Langstielhaken zum Entfernen des Läuterbodens nach dem Maischen


Ihr bekommt hochwertige Edelstahl Komponenten und eine sehr kompakte und flexible Anlage, die es locker mit den üblichen Malzrohrsystemen aufnehmen kann. Das Set kostet 1000€. Hier punktet Craft Hardware mit einem top Preis-Leistungs-Verhältnis, wie ich finde.
Zum Testen habe ich noch die optionale 1V1P Steuerung von EINBREW bekommen, die ein Automatisieren des Zirkulierens und Aufheizens super easy macht. Die größere Variante (3V2P) nutze ich bereits bei meiner HERMS. Auch diese Steuerungen findet ihr im Shop von Craft Hardware.
Bock auf ein Bierchen?
Macht’s euch gemütlich, ich nehme euch mit auf einen BIAB Brautag, step-by-step. Heute wird ein schönes Pale Ale gebraut.
1Zu Beginn fülle ich das gesamte Wasser, welches ich für meinen Brautag benötige in den Kessel (Haupt- und Nachguss). Danach stelle ich in der Steuerung die Einmaischtemperatur ein, baue den Sparge-Arm zum Zirkulieren ein und schmeiße die Pumpe an.


2Ist die Einmaischtemperatur erreicht, kann eingemaischt werden. Vorher schalte ich noch die Pumpe aus und hänge den Brew Bag in meinen Topf. Beim Einmaischen wie gewohnt auf eine gute Verteilung achten, evtl. Klümpchen zerdrücken und das Malz gut einrühren. Nun wird der Rücklaufarm wieder installiert. Wenn sich das Malz nach ein paar Minuten abgesetzt hat, kann die Pumpe gestartet werden und die Würze zirkulieren. In der Steuerung habe ich bereits meine Kombirast programmiert (65°C für 45 Minuten). Durch das Zirkulieren wird die Maischetemperatur sehr genau eingehalten und ihr spart euch das Umrühren. Trotzdem solltet ihr immer ein Auge auf die Anlage haben und gerade am Anfang nicht zu schnell zirkulieren, damit sich das Treberbett nicht zusammenzieht.


3Als nächstes kommt das Läutern. Und jetzt glänzt die Anlage mit Simplicity! Zieht den Maischesack einfach aus dem Topf. Das könnt ihr z.B. mit dem mitgelieferten Flaschenzug umsetzen oder mit purer Muskelkraft. Achtet darauf, dass die Maische heiß ist und arbeitet am besten mit hitzebeständigen Handschuhen. Lasst den Beutel ein paar Minuten austropfen. Ob man den Bag auspressen sollte, daran scheiden sich die Geister. Ich drücke den Bag etwas aus, um eine bessere Ausbeute zu erhalten, aber übertreibe es nicht. So kann man das Risiko minimieren evtl. Gerbstoffe zu extrahieren, die zu einer unangenehmen Adstringenz im Bier führen können.

Nach dem Läutern muss man noch den Läuterboden und das Untergestell aus dem Topf “fischen”. Das klappt mit dem mitgelieferten Langstielhaken ganz gut, bedarf aber etwas Übung.


4Jetzt wird gekocht und der Hopfen hinzugefügt. Um Brüden im Brauraum zu vermeiden, arbeite ich bei aufgelegtem Deckel mit einem Dampfkondensator ebenfalls von Craft Hardware. Diesen könnt ihr oben am Tri Clamp Stutzen montieren. Für die Hopfengaben nutze ich einen Hop Spider. Nun darf der Simcoe Hopfen glänzen und sein harzig, fruchtiges Aroma entfalten.

5Danach kühle ich mit meinem Gegenstromkühler zunächst auf unter 80°C, um die Nachisomerisierung so kurz wie möglich zu halten. Nach einer kräftigen Whirlpoolgabe baue ich den Sparge-Arm in wenigen Handgriffen zum Whirlpool-Arm um. Dann drehe ich für 10 Minuten einen Whirlpool an. Nach weiteren 20 Minuten wird gekühlt und die Würze zum Anstellen in den Unitank gepumpt.


6Für die meisten Hobbybrauer ist eine schnelle und einfache Reinigung ein wichtiges Kriterium beim Kauf einer Brauanlage. Hier punkten BIAB-Systeme. Den Brew Bag leere ich aus und und stülpe ihn um, bevor ich ihn mit Wasser ausspüle, danach darf er trocknen. Später wird dann nochmal geschüttelt, um die losen Bestandteile herauszubekommen. Danach ist der Topf dran. Wenn ich diesen grob sauber gemacht habe, fülle ich etwas Reinigungsflüssigkeit ein und lasse diese mittels der Pumpe durch den Gegenstromkühler zirkulieren. Alles klar spülen, trocknen und fertig. Zu erwähnen sind auch noch die Quick Clean Kugelhähne die ihr mitgeliefert bekommt. Diese lassen sich einfach auseinander bauen und reinigen.

Das war mein zweiter Brautag auf der Anlage und bereits beim ersten Sud war ich ziemlich begeistert von dem System. Mit der BIAB von Craft Hardware ist der Brautag unkompliziert und man spart auch wirklich Zeit. Ich brauche mit Reinigung maximal 6 Stunden. BIAB hat für mich das Brauen an sich wieder in den Vordergrund gerückt und die Anlagenoptimierung und Bastelsessions in den Hintergrund. Ich freue mich auf weitere Sude mit dem Teil.
Fazit
Stichwort Flexibilität: Vor allem die BIAB Anlagen von Craft Hardware glänzen hier richtig. Durch die Tri Clamp Anschlüsse kann man sich seine Anlage so erweitern, wie man möchte. Ein Sichtglas beim Zirkulieren? Kein Problem! Der ein oder andere hat sich vielleicht schon gefragt, warum 5 Tri Clamp Anschlüsse an dem Topf sind. Ganz einfach: Ihr habt die Möglichkeit diese BIAB zu erweitern z.B. auf ein 2-Kessel System oder sogar eine 3-Kessel HERMS Anlage. Der bereits vorhandene Topf wird dabei dann einfach euer MLT (Mash Lauter Tun/Maischebottich) oder die Würzepfanne.
Was ich an der Premiumvariante cool finde, ist die Vielfältigkeit. Wenn man zum Beispiel klassisch mehrstufig Maischen möchte, kann man Zirkulieren. So brennt euch das Heizelement beim Aufheizen auf die nächste Rast nicht an. Auch die Ausbeute verbessert sich dadurch etwas. Wenn ihr eine simple Kombirast machen wollt, dann könnt ihr die Pumpe auch weglassen und euch das Zirkulieren sparen. Ich lag beim ersten Brautag etwa bei einer Sudhausausbeute von 57% und beim Zweiten bei rund 59%. Das finde ich für die Zeitersparnis durch das schnelle Läutern echt super.
Demnächst möchte ich auch ein Cream Ale mit einem hohen Maisanteil (Flocken) angehen. Dafür werde ich lediglich eine Kombirast fahren und nicht Zirkulieren, dann ist auch eine solche Schüttung kein Problem. Das ist für mich das Schöne an BIAB und der Solo Premium. Einfach und flexibel.
Prost
Paul
Hi Friedie,
Toller Beitrag! Es ist immer spannend, Einblick in deinen Brautag zu kriegen. Und die Anlagen von Craft Hardware sind wirklich schick! Eines Tages…
Ich habe neulich meinen Brautag analysiert, was mich am meisten Zeit und Nerven kostet, und herauskam das Würzekühlen mit einem Eintauchkühler – ganz zu schweigen die Wasserverschwendung. Ich habe mir daraufhin auch einen Gegenstromkühler bestellt. Noch bevor er ankam, werde ich mir aber plötzlich der Herausforderung bewusst, den sauber zu halten. Wie reinigst du den Gegenstromkühler nach dem Brautag? Lässt du zwischen den Brautagen Wasser darin stehen?
Danke!
Ich habe die Antwort in deiner HERMS Doku gefunden. Du darfst meinen Kommentar gerne löschen 😉
Hi, nein alles gut. Falls der/die Nächste sich das auch fragt. Einfach in meinen HERMS Beitrag rein schauen. Danke für dein Feedback 😊